The Beatles: Die Top-100-Songs

The Beatles Credit Universal Music

Die ultimative Liste der Top-100-Songs von The Beatles bei Sounds & Books

Im Prinzip ist jedes Jahr ein Beatles-Jahr. Aber 2020 natürlich ein besonderes. Vor 60 Jahren, am 17.08.1960, traten The Beatles zum ersten Mal in Hamburg, im Indra auf St. Pauli auf, damals noch in der Besetzung John Lennon, Paul McCartney, Stuart Sutcliffe und Pete Best. Vor 50 Jahren lösten sich die Beatles auf und am 07.07. dieses Jahres wurde der spätere Stammschlagzeuger Ringo Starr 80 Jahre alt. Ein Alter, das John Lennon am 09.10. vielleicht ebenfalls erreicht hätte, wäre er nicht vor 40 Jahren, am 08.12.1980, in New York erschossen worden. Gründe genug, in diesem Beatles-Jubiläumsjahr die beste populäre Band aller Zeiten mit einer Liste der Top-100-Songs zu würdigen.

Drei bekannte Songs fehlen

Drei überaus bekannte Lieder der Fab Four fehlen in der Liste. Der Durchbruchssingle „Love Me Do“ folgten weit interessantere Songs der Liverpooler und „Yellow Submarine“ ist die einzige schwächere Stelle im sonst so fabelhaften „Revolver“-Album, das mit allen anderen Tracks vertreten ist. Außerdem wird diese Hymne von allen Gegnern des FC Bayern München seit Jahren in Fußballstadien mit einem eingedeutschten Text am Leben erhalten. Dass Forscher des Max-Planck-Instituts ausgerechnet „Ob-La-Di, Ob-La-Da“zum „perfekten Popsong“ auserkoren haben, wie die Kollegen des Rolling Stone vermeldeten, bleibt verwunderlich. Offensichtlich gibt es allein von den Beatles 100 perfektere Pop-Songs, jedenfalls taucht er in dieser Liste ebenfalls nicht auf. Die Musik der Beatles begleitet mein Leben seit 1983 intensiv, es folgt also auch eine sehr persönliche Liste. Aber genug der Vorrede. Sounds & Books wünscht viel Vergnügen mit der Liste der

Top-100-Songs von The Beatles

1. A Day In The Life

Als ich die Beatles 1983 (siehe Platz 26) erstmals konkret wahrnahm, verliebt ich mich in die euphorischen Frühwerke. Ich war noch keine 14 Jahre und zu jung um die manchmal vertrackte Genialität ihrer Songs ab 1966 würdigen zu können. „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ (wie auch das „White Album„) kaufte ich mir Mitte der 80er noch auf Vinyl (bevor mich das CD-Zeitalter erreichte) und so phantastisch das Album auch ist, „A Day In The Life“ thront über allen anderen Stücken. John Lennon lässt sich von Zeitungsartikeln und seinem eigenen Leben inspirieren und singt mit fast apokalyptisch düsterer Stimme.

Paul McCartney sorgt für den Mitteilteil, dann noch das crazy Symphonieorchester sowie der bedrohliche Klavier-Akkord zum Schluss. Prägender kann ein Album nicht enden. Ein Album, das die Beatles nach Beendigung ihrer Live-Karriere auf dem Höhepunkt gemeinsamen Studio-Schaffens zeigt. DAS Album des Jahres 1967. Und wer wissen möchte, wer alles die Geige, die Bratsche oder das Violincello bei „A Day In The Life“ gespielt hat und weiter Informationen über die Aufnahmen aller Beatles-Songs erfahren möchte, dem sei an dieser Stelle das prächtige Buch „Beatles Total – Die Geschichte hinter den Songs“ aus dem Delius-Klasing-Verlag empfohlen.

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2. Strawberry Fields Forever

Als Vorboten für „Sgt. Pepper“ schickten John, Paul, George und Ringo die Single „Strawberry Fields Forever“ (mit der Doppel-A-Seite „Penny Lane“, siehe weiter unten) ins Rennen. Der wohl beste drogenbeeinflußteste Song ihrer Karriere. „Nothing is real“ und man beamt sich weg. Neben „A Day In The Life“ der brillante Höhepunkt des experimentellen Psychedelic-Popreigens, den die Beatles Ende 1966, Anfang 1967 im Studio zauberten. Verkopfte, aber grandiose Musik.

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3. Happiness Is A Warm Gun

Es wäre zu einfach, seinen Lieblingssong in so einer Liste auf Platz 1 zu hieven. Zumal man sich trotz aller persönlicher Bindung zur Musik eine gewisse journalistische Neutralität und Objektivität behält. Aber es entstand eine sofortige Liebe, als ich diesen „White-Album“-Song erstmals hörte. Die Liebe zu diesem dreiteiligen Stück, mit dem sich Lennon vor Yoko Ono verbeugt und mit Andeutungen auf Heroin-Gebrauch spielt (obwohl er selbst diesen Zusammenhang immer leugnete), währt bis heute.

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4. Let It Be

Einer dieser unvergessenen Evergreens der Beatles. Salbungsvoll von Paul intoniert und von Billy Prestons Hammondorgel dominiert. Schlicht überwältigend, umwerfend und wunderschön auch nach 50 Jahren.

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5. Yesterday

Der wohl am häufigsten gecoverte Song der Popgeschichte. Und wer kann sich schon seiner sentimental-wehmütigen Anmut entziehen? Ein Welthit für immer und ewig. Eine schlicht und ergreifend erhabene Melodie, reduziert auf McCartneys Stimme, seine Akkustikgitarre und eine paar wenige Streicher. Hier in einer Live-Aufnahme zu bestaunen.

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6. Something

Machen wir uns nichts vor, immer noch das schönste Liebeslied aller Zeiten. Fast so häufig interpretiert wie „Yesterday“. Vergoldet das sowieso schon famose „Abbey Road“-Album. Man gerät automatisch ins Schwärmen und Schmachten, nicht nur als verliebter Teenager, sondern als auch Mann in den besten Jahren. Danke, George Harrison!

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7. Come Together

Johns Opener von „Abbey Road“ geht mit seinem hypnotischen, funky Blues-Sound sofort in die Tanzbeine. Angelehnt an Chuck Berrys „You Can Catch Me“ brachte es Lennon einen Plagiatsstreit ein, zeigt aber die Beatles ein letztes Mal als bestens harmonierende und geniale Band bei Studio-Aufnahmen.

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8. Rain

Der Beatles-Sound veränderte sich kontinuierlich und erreichte mit „Rain“, der B-Seite von „Paperback Writer“, den ersten psychedelischen Höhepunkt ihrer Karriere. Ein Meilenstein, der als Vorabsingle auf das dann wenige Wochen später veröffentlichte Meisterwerk „Revolver“ verweist. Swinging London unter Drogenwolken und einer meiner absoluten Lieblingsstücke der Beatles.

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9. She Loves You

Die unfassbare Euphorie, die von „She Loves You“ immer noch ausgeht. Kein Wunder, dass es so etwas wie die „Beatlemania“ gab. Okay, durch das ganze ohrenbetäubend weibliche Gekreische hat man die Band bei Live-Konzerten irgendwann nicht mehr so wirklich gut gehört, gerne dabei gewesen wäre ich trotzdem. Und ein Song aus der Frühphase musste in die Top-Ten der Top-100-Songs. Ein energetischer und durchweg perfekter Popsong. War das die Erfindung der Catchyness im Pop?

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10. While My Guitar Gently Weeps

Auf dem „White Album“ befinden sich einige der unnötigsten Tracks des Quartetts. Auf der anderen Seite sind dort einige der genialsten Lieder ihrer Karriere erschienen. Wie „While My Guitar Gently Weeps“ von George Harrison. Das berühmte Gitarrensolo steuerte Eric Clapton bei und Harrison trat als Songwriter endgültig aus dem Schatten von Lennon/McCartney. Mega.

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11. I Want You

Lennons Obsession für Yoko Ono findet in diesem zweigeteilten „Abbey Road“-Track eine ähnlich suggestive Wirkung wie bei „Happiness Is A Warm Gun“. Minimalistische Lyrics, ein schleichender Blues sowie eine Gitarren-Wall-Of-Sound samt Windmaschine. Wird nach knapp acht Minuten mit einem brachialen Cut beendet.

12. In My Life

Hier waren sich Lennon und McCartney nicht so ganz einig, auf wessen Kappe der Song geht. Größtenteils wohl auf Johns, der ihn singt. Ein pittoreskes, herzerwärmendes Lied mit barockem Pianoteil aus dem überragenden Rubber Soul“-Album.

13. Hey Jude

Die 1968 veröffentlichte Single mit über sieben Minuten Spielzeit hielt sich in den USA neun Wochen lang auf Platz 1 der Billboard-Charts. Rekord für die Beatles. Ein langgezogener, erhebender Moment und wie oft hat man sich bei „Na, na, na, nananana“ die Stimmbänder heiser geschrien. Ein überwältigender Klassiker.

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14. Penny Lane

Doppel-A-Seite und Pauls Antwort auf Johns „Strawberry Fields Forever“ mit würdevollen Blechbläserklängen und Flöten. Zarte Melancholie und Fanfaren friedlich vereint.

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15. Eleanor Rigby

Paul McCartney und die Streicher, das funktionierte meistens sehr gut. Wahnsinnig eindrucksvoll bei „Eleanor Rigby“, wo nur geigen, Bratschen und Violoncelli zu hören sind. Dazu Pauls Leadstimme sowie Lennons und Harrisons Harmoniegesang. Für alle Einsamen dieses Planeten und vielfacher Trostspender. Und erster Song aus „Revolver“ in dieser Top-100-Liste.

16. Blackbird

Solo für Paul. Ein Beispiel für die immens Stilvielfalt auf dem „White Album“. Unglaublich berührend und von McCartney als Unterstützung für die schwarzamerikanischen Frauen der Bürgerrechtsbewegung in den USA gedacht.

17. Revolution

Einer ihrer aggressivsten Songs aus dem aggressiven Revolutionsjahr 1968. B-Seite von „Hey Jude“. Lennons Absage an gewaltsame Veränderungen. Auf dem „White Album“ in einer langsamen Schubidubu-Version („Revolution 1“) verewigt, auf der sich Lennon noch nicht wirklich entscheiden kann („Don’t you know that you you can count me out/in“).

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18. Norwegian Wood

Erster Einsatz einer Sitar bei den Beatles. Und einer der wehmütigsten und traurigsten Lieder ihrer Karriere. Es verbindet mich eine große Liebe mit diesem Lied.

19. Help!

Der bekannteste Hilfeschrei John Lennons, ausgebrannt von den vielen Tourneen und Plattenaufnahmen im Jahr 1965. Von John eigentlich im Midtempo konzipiert, gab die Band dem Track das nötige und unwiderstehliche Tempo.

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20. A Hard Day’s Night

Der einleitende Gitarrenakkord hat den Punch, aus dem die Beat-Träume sind. Einer der Beatlemania-Höhepunkte des Jahres 1964, natürlich Platz 1 im UK und den USA.

21. I Want To Hold Your Hand

Folgte im November 1963 „She Loves You“ als Single, stürmte zwei Wochen später an die Spitze der UK-Charts und eroberte im Februar 1964 als erste Beatles-Single den ersten der US-Billboard-Charts. Fortan lag ihnen die Musikwelt zu Füßen. Ein Feuerwerk aus Riffs und Hooks, immer noch für ein Erweckungserlebnis gut.

22. Lucy In The Sky With Diamonds

Und weil sich im Titel die Buchstaben LSD befinden und vermeintlich auf eine Droge hinweisen, weigerte sich die BBC, das Lied zu spielen. Immer diese Missverständnisse, ließ sich John Lennon doch von einer Zeichnung seines kleinen Sohnes Julian inspirieren, die dessen Freundin Lucy am Himmel mit Diamanten zeigt.

23. If I Needed Someone

Dass George Harrison ebenfalls ein begnadeter Songwriter war, stellte der das jüngste Mitglied der Fab Four schon vor „While My Guitar Gentle Weeps“ unter Beweis. Zum Beispiel mit dieser von den Byrds inspirierten, Twang-Perle, zu finden auf dem genialen „Rubber Soul“-Album von 1965. Vom ersten Moment an war ich schockverliebt.

24. Ticket To Ride

Wie jede in dieser Phase veröffentlichte Single gelang auch „Ticket To Ride“ der Sprung auf das oberste Treppchen der UK-Charts. Der Song aus dem 65er-„Help!“-Album wartet mit einem wesentlich härteren und satterem Sound auf als die Songs zuvor.

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25. Please Please Me

Es war mein erstes Erweckungserlebnis der Popgeschichte. In der 1983 von mir gehörten HR3-Hitparade stellte Moderator Werner Reinke „Please Please Me“ als sogenannten Oldie vor, den man in die Top-20 wählen durfte. Obwohl der Track nur gut 30 Sekunden angespielt wurde, war es um mich geschehen. Fortan hörte ich zwar natürlich auch noch aktuelle Musik, kaufte mir jedoch flugs die „20 Greatest Hits“-Platte der Beatles (kurze Zeit später folgten die Doppel-Alben „The Beatles 1962-1966 und „The Beatles 1967-1970“) und tauchte in die Musik-Wunderwelt des goldenen Jahrzehnts des Rock-Pop ein.

26. And Your Bird Can Sing

Ein wahnsinnig mitreißender Power-Pop-Song. Überschwängliche zwei Minuten Glückseligkeit auf „Revolver“.

27. Don’t Let Me Down

Ende Januar 1969 aufgenommen und im April als B-Seite von „Get Back“ auf den Markt erschienen. Durchdringend singt Lennon über seine Yoko-Ono- und Heroin-Abhängigkeit. Geht immer noch durch Mark und Bein.

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28. Tomorrow Never Knows

Der letzte „Revolver“-Track würde bei unendlich vielen anderen Bands für Platz 1 einer solchen Liste reichen. Von Lennon unter Acid-Einflüssen komponiert, eröffnet „Tomorrow Never Knows“ neue Welten. Experimentell, verblüffend, magisch.

29. Here Comes The Sun

Nach „Something“ Harrisons zweiter exquisiter Beitrag für „Abbey Raod“. Federleicht, unbeschwert und liebreizend. Hach!

30. Got To Get You Into My Life

Ein überschwänglicher McCartney samt Fanfaren-Bläsern. Einfach herrlich.

31. Helter Skelter

Sie konnten einfach alles, auch Hardrock.

32. Paperback Writer

Pauls atemlose und zündende Bewerbung als Taschenbuchautor läutet mit „Rain“ als B-Seite endgültig die psychedelische Beatles-Phase ein.

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33. Glass Onion

Ringos satter Drum-Sound sowie die eine mysteriöse Atmosphäre erzeugenden Streicherparts haben es mir schon immer angetan. Wegen Songs wie „Glass Onion“ liebe ich das „White Album“.

34. Two Of Us

Pauls sehnsüchtiger „Let It Be“-Opener berührt zutiefst, egal, ob er über Linda oder John singt. Und fliegt zu oft unterm Radar im Kanon des Beatles-Songs.

35. I Am The Walrus

Ein surreales und orchestrales, unter Lennons LSD-Konsum entstandenes Meisterwerk. Von Steve Buscemi, alias Donny Kerabatsos, in der brillanten Komödie „The Big Lebowski“, zweimal an (un)passender Stelle zitiert.

36. Fool On The Hill

Es mag interessantere Beatles-Songs geben, aber ich hege und pflege meine Schwäche für dieses so traurige Lied.

37. I’m Only Sleeping

Sogar ein schläfriger, mit lethargischer Stimme singender John Lennon ist ein genialer John Lennon.

38. Back In The U.S.S.R.

McCartneys gewitzte Parodie auf Chuck Berrys „Back In The U.S.A.“ entstand ohne Ringo Star, der die Band während der Aufnahmen wütend verließ und vierzehn Tage später zurückkehrte. Und die Amis fühlten sich provoziert.

39. All You Need Is Love

John Lennon und seine würdevolle, ewig junge Hippie-Hymne.

40. Here, There And Everywhere

Herzensschöner McCartney-Song vom „Revolver“-Album.

41. Nowhere Man

Ach, sie schüttelten die Hits nur so aus dem Ärmel, man kommt mit der Aufzählung hier kaum hinterher. Obwohl Lennon 1965 reichlich frustriert ob seines Lebens als Beatle war – und dies im Text auch kundtut-, überwiegt musikalisch die harmonische Euphorie. Es gab eine Phase in meinem Leben, da lief der Song in Dauerschleife.

42. Yer Blues

Lennon am Boden und frustriert von der Sinnsuche. Und er singt richtig brutal. Ein Beatles-Blues, nur passend für das „White Album“.

43. Get Back

Huch, schon Platz 43 und jetzt erst „Get Back“. So ist das, wenn eine Band unzählige grandiose Songs komponiert hat.

44. Drive My Car

The Beatles verbeugen sich vor R&B-Musikern wie Otis Redding. Das gelingt gar wunderprächtig.

45. Can’t Buy Me Love

Noch so ein euphorisierender Welthit, der die Beatlemania forcierte. Einer von sechs Nummer-1-Hits für die Band in den Billboard-Charts des Jahres 1964.

46. She Said She Said

Wunderwerk „Revolver“. Psychedelic-Klassiker, Harmoniegesang, verträumte Melodie und ein provozierender Text Lennons, der nach einem Disput mit Schauspieler Peter Fonda während eines LSD-Trips entstand.

47. Yo’ve Got To Hide Your Love Away

Beeinflusst von Bob Dylan, zeigt Lennon auf dem „Help!“-Track die dunkle Seite seiner Seele.

48. Michelle

Paul, der alte (damals noch recht junge) Romantiker. Zum Verlieben, diese filigrane Melodie.

49. I Feel Fine

Mit einem Feedback und den gewohnt schönen Harmoniegesängen ging es im November 1964 wieder auf Platz 1 der Charts.

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50. Martha My Dear

Ein sehr charmanter, hüpfender Song, auf dem McCartney die gängigen Instrumente alle selbst spielt und orchestrale Unterstützung erfährt. Eine Ode an seine Bobtail-Hündin Martha. Entzückend.

Halbzeit in der Liste der Top-100-Song der Beatles

51. Day Tripper

Ein doppeldeutiger und rifflastiger Tagesausflug in die Welt des Rausches.

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52. Abbey Road Medley

Obwohl vor „Let It Be“ erschienen, war „Abbey Road“ das letzte gemeinsam aufgenommene Album von John, Paul, George und Ringo. Wie im Rausch huschen die vier durch das aus neun kurzen Stücken bestehende Medley. Manchmal verwirrend, meistens umwerfend.

53. Dear Prudence

Das „White Album“ machte es möglich. Hardrock, Avantgarde und feinsinniger Folk-Rock wie „Dear Prudence“.

54. Eight Days A Week

Platten aufnehmen, Konzerte spielen, Platten aufnehmen, Konzerte spielen… Die Beatles kamen 1963/64 nicht zu Ruhe. Aber mit Handclapping und viel guter Laune erobern sie sich Platz 54 in meinen Charts.

55. Taxman

Nachdem er auf „Help!“ und „Rubber Soul“ seine ersten, jeweils zwei eigenen Songs beisteuerte, durfte George Harrison mit „Taxman“ „Revolver“ eröffnen. Seine Abrechnung mit dem damaligen britischen Steuersystems gehört zu seinen besten Songs. Die famose Leadgitarre spielt aber Paul McCartney.

56. Girl

„Michelle“ und „Girl“ auf einem Album, das hält man kaum aus. Abrechnung und Sehnsucht zugleich, von John tief getroffen gesungen. Something to suffer with.

57. The Long And Winding Road

Edel und erhaben. Okay, ohne Pauls Wissen von Phil Spector um Streicher und Chor ergänzt. Trotzdem einer der würdevollsten Abschiedssongs des Pop.

58. Birthday

It’s only Rock’n’Roll, but I like it. Völlig losgelassene, vorwärtsgetriebene Beatles. „We gonna have a good time“. Wohl wahr.

59. We Can Work It Out

Geniales Zusammenspiel zwischen dem Optimisten McCartney und dem Grübler Lennon. Und mal wieder was zum Mitsingen.

60. I Want To Tell You

Ein versteckter Ohrwurm Harrisons auf „Revolver“.

61. For No One

Viel Studiotechnik probierten die Beatles auf „Revolver“ aus. Dazwischen aber immer wieder leise, intime und akustische Kleinode McCartneys wie das von einem Waldhorn veredelte „For No One“.

62. You’re Going To Lose That Girl

Noch ein fabulöses Akustik-Stück, diesmal vom „Help!“-Album. Besticht mit seinem Bongo-Getrommel und den charmanten Backing Vocals.

63. She’s Leaving Home

Geigen, Bratschen, Violoncelli, Kontrabass und sogar eine Harfe. Ein absoluter Höhepunkt von „Sgt. Pepper“ über ein abgehauenes Teenager-Girl.

64. Wait

John und Pauls kongeniale Gesänge, dazu Maracas und Tamburin. Ein „Rubber Soul“-Filler (ursprünglich für „Help!“ angedacht, dann fallengelassen), der sich als weit mehr herausstellt und schnell in den Gehörgängen einnistet, weitab aller bekannten Bandklassiker.

65. Because

Für den wunderprächtigsten Tagtraum der Popgeschichte waren die Fab Four ebenfalls verantwortlich.

66. I Should Have Known Better

Eine der ersten spürbaren Wechselwirkungen mit der Musik Bob Dylans. Starkes Mundharmonikaspiel Lennons und eine mal wieder überragende und einprägsam-mitreißende Melodie. Aus „A Hard Day’s Night“ (1964)

67. I Need You

Der zweite Song George Harrisons, der auf einem Beatles-Album („Help!“) auftaucht. Ich finde das Lied total liebreizend und romantisch. Grund genug, es in die Liste aufzunehmen.

68. Fixing A Hole

Schwebend und relaxt, doch mit der nötigen Bestimmtheit besingt McCartney seine künstlerische Freiheit. Das Jahr 1967 machte vieles möglich und das überragende Album „Sgt. Pepper“ war der Ausdruck dieser Möglichkeiten.

69. Think For Yourself

Harrisons zweiter Beitrag für „Rubber Soul“ lebt von der Garagen-Atmosphäre, den verzerrten Bass- und Gitarren-Klängen sowie Ringos getriebenenen Drums.

70. Lady Madonna

Ähnlich wie bei „Oh! Darling“ (siehe 99) verbeugt sich Paul McCartney musikalisch vor Fats Domino und dem R&B aus New Orleans.

71. Everybody’s Got Something To Hide Except Me And My Monkey

Infernalisch, aggressiv, originell. Es schüttelt mich immer noch so durch wie vor über 30 Jahren, als ich den Song erstmals hörte. Einer der vielen Sahnestücke auf dem „White Album“.

72. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

Diese Show liebte ich schon als 18-Jähriger und werde sie bis zu meinem Lebensende lieben.

73. Savoy Truffle

Harrisons saxophoninfizierte Ode an die Schokolade (eine Schwäche seines Kumpels Eric Clapton) gehört seit jeher zu meinen „White-Album“-Lieblingen.

74. With A Little Help From My Friends

Ein gewisser Joe Cocker hat dann in Woodstock eine recht eindrucksvolle Version dargeboten (20 Jahre später auf einem Open-Air-Konzert-Tag in Gießen ebenfalls, das konnte ich dann immerhin auch erleben). Und hier kann Ringo endlich auch mal mitsingen.

75. I’m Looking Through You

Erneute Auseinandersetzung McCartneys mit der Beziehung zu seiner Freundin Jane Asher auf „Rubber Soul“ (wie bei „We Can Work It Out“ und „You Won’t See Me“). Und er singt wieder so schön, der Paul.

76. No Reply

In meiner Hardcore-Beatles-Phase, als dann, wahrscheinlich 1990, alle Beatles-CDs ihren Platz im Regal eingenommen hatten, gehörte „No Reply“ zu den meistgehörten Songs jenseits der offensichtlichen Hits aus der Phase bis 1966. Muss also hier verewigt werden.

77. Across The Universe

John Lennons transzendentale Bewußtseinserweiterung spielte in meiner Hippie-Phase natürlich eine prägende Rolle.

78. All My Loving

Einer dieser vielen frühen Klassiker, die in jungen Jahren meine Liebe zur Beatles-Musik befeuerte.

79. If I Fell

Natürlich konnte auch Lennon gefühlvolle Balladen schreiben, sogar schon Anfang 1964. Der an die Everly Brothers angelehnte Harmoniegesang mit Paul gibt einem schier den Rest. Wundervoll.

80. Mother Nature’s Son

Das „White Album“ steigerte die Egos der vier Musiker und so spielte McCartney“ mal wieder (fast) alles im Alleingang ein. Allerdings auf gewohnt hohem Niveau.

81. Good Day Sunshine

Mehr Optimismus und Sonnenschein kann man nicht verlangen. Es mögen andere „Revolver“-Songs früher bei mir gezündet haben, aber so ein Feelgood-Song geht immer.

82. I’m So Tired

Ein müder, aber schlafloser John Lennon schenkt uns dieses zwischen schleppender Verträumtheit und sattem Groove changierende Meisterstück auf dem „White Album“.

83. Honey Pie

McCartneys Vorliebe für Varieté-Musik entfaltet sich nirgends besser als auf diesem coolen Track. Nur möglich auf dem „White Album“.

84. Julia

Solo für John. Seine zärtliche Ballade für seine bei einem Autounfall in den 50er-Jahren verstorbene Mutter geht wahnsinnig unter die Haut.

85. Doktor Robert

Drogen jenseits des Alkohols beherrschten Mitte der 60er auch das Leben der Fab Four. Dies eine direkte Anspielung auf einen bekannten amerikanischen Pillenvermittler.

86. Long, Long, Long

Wieder eine sterbensschöne Ballade, diesmal von George Harrison, göttliche Erweckung hin oder her.

87. Cry Baby Cry

Meine Vorliebe für die guten Songs des „White Albums“ kann ich nicht verhehlen. Zu denen Lennons „Cry Baby Cry“ zweifellos ebenfalls gehört.

88. The Ballad Of John & Yoko

Lennon singt über die Schwierigkeiten während der Hochzeit und Flitterwochen mit Yoko Ono. Und riskiert erneut einen Vergleich mit höheren christlichen Wesen. Nur John und Paul, lässig und Americana-like.

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89. From Me To You

Aus der „Please Please Me“- und „She Loves You“-Phase. Und fast genauso großartig.

90. Love You To

Harrisons Orientierung hin zu indischen Instrumenten bricht sich hier radikal Bahn. Dass „Within You Without You“, der indische Nachfolger von „Sgt. Pepper“ hier nicht gelistet ist, ist dem Umstand zu verdanken, dass ich einst in meiner Frankfurter Zeit auf einer Beatles-Disco zugegen war und der DJ meinte, den Song gleich dreimal in dieser Nacht spielen zu müssen. Dreimal zu viel, wie ich fand, den wirklich tanzen konnte ich darauf nicht. Seitdem verfolgt mich ein eher gestörtes Verhältnis zu diesem Track. Aber der Beatles-Fundus ist ja dankenswerterweise groß genug.

91. I’ve Got A Feeling

Zum Abschluss der gemeinsamen Karriere raufen sich John und Paul noch einmal zu einer bemerkenswerten Kolloboration zusammen.

92. And I Love Her

Traurig, anmutig, charmant, sehnsüchtig, ach, alles drin in dieser McCartney-Ballade.

93. Sexy Sadie

Mit Lennons Abrechnung mit Maharishi Mahesh Yogi, der während der gemeinsamen Indien-Zeit die ebenfalls dort anwesende Schauspielerin Mia Farrow angeblich bedrängt haben soll, beende ich meinen „White Album“-Reigen.

94. Hello, Goodbye

Ein Song für die ganze Familie.

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95. You Won’t See Me

In seinem Text lässt McCartney seinem Ärger über Freundin Jane Asher freien Lauf, der Song hingegen verbreitet mit seinem Vorwärtsdrang gute Laune

96. Getting Better

Während meiner Hippie-Phase einer der am häufigsten gehörten „Sgt. Pepper“-Songs. Hebt die Stimmung ungemein.

97. Run For Your Life

John Lennon bedient sich bei Elvis Presley und schmeißt mit gar garstigen und eifersüchtigen Worten gegenüber dem „little girl“ um sich. Bleibt in seiner Atemlosigkeit natürlich trotzdem ein klasse Song.

98. The Word

Somit wäre auch das Album „Rubber Soul“ fast komplett auf der Liste der Top-100-Songs der Beatles vertreten. Das Wort Liebe als Schlüssel zur Freiheit.

99. Oh! Darling

Paul McCartneys faszinierende Reminiszenz an Fats Domino und andere Rock’n’Roll-Größen der Vorgänger-Dekade. So rau hat man seine Stimme selten gehört.

100. I’m A Loser

Man möchte bei den Beatles gar nicht mehr aufhören, auch nicht nach hundert Songs. Doch mit „I’m A Loser“ von „Beatles For Sale“ aus dem Jahr 1964 endet die Vorstellung der Top-100-Songs der Fab Four. Der weltweite Ruhm nagt schon da am Selbstwertgefühl John Lennons. Aber er lässt sich superb von Bob Dylan inspirieren.

(Beitragsbildcredit: Universal Music)

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